Was ist los an den Döpfer Schulen?

Projekte, Exkursionen und mehr

Ergoschule München feiert Jubiläum

​​​​​​​Seit zehn Jahren bildet die Ergotherapieschule der Döpfer Schulen München Nachwuchskräfte aus – und leistet somit einen wichtigen Beitrag für die Behandlung und Betreuung der Patienten. Das Erfolgsrezept: Eine hohe Qualität in der Ausbildung, enge Vernetzung in der Region und vor allem der Mensch im Mittelpunkt.

„Unser Erfolgsrezept ist ganz klar unser Team“, sagt Doris Seiner, Schulleitung Ergotherapie an den Döpfer Schulen München. „Wir arbeiten nicht nur sehr gut und eng zusammen und unterstützen uns gegenseitig wo es nur geht. Alle Kollegen unterrichten genau in dem Fachbereich, aus dem sie auch beruflich kommen und zum Teil auch arbeiten.“ Das sorge für eine sehr fachkompetente und vor allem praxisnahe Ausbildung der Schüler.

Doris Seiner ist seit Februar 2016 bei den Döpfer Schulen München. Angefangen hat sie als Lehrkraft, bevor sie im September des gleichen Jahres stellvertretende und im September 2019 Schulleitung Ergotherapie wurde. „Damals waren viele im Team neu“, erinnert sie sich. „Das hat natürlich für sehr viel frischen Wind für den Unterricht gesorgt. Und genau diesen Spirit haben wir uns bewahrt, so dass wir ständig neue Impulse einbringen.“

So überlegt sich das Team der Ergotherapieschule verschiedene Projekte oder Veranstaltungen, um den manchmal recht theoretischen Schulalltag etwas lebendiger zu gestalten. Dies geschieht häufig in Zusammenarbeit mit den zahlreichen Kooperationspartnern. Das Krankenhaus Feldafing ermöglicht etwa eine Fachtagung in ihrem Armlabor. Die Schüler bekommen zunächst theoretischen Input und können dann selbst praktisch ausprobieren, wie die Arbeit mit roboter- bzw. computergestützten Medien abläuft. Im Seniorenheim „Lore Malsch“ in Riemerling wird ein gemeinsamer Spielenachmittag für die Senioren gestaltet. Hier haben die Schüler im ersten Ausbildungsjahr bereits einen Einblick, wie der Klientenkontakt ablaufen kann. Ein weiteres Projekt ist der IWL Weihnachtsmarkt: die Klienten setzen handwerklich-gestalterische Techniken um und stellen selbst Werkstücke her, die auf dem hauseigenen Weihnachtsmarkt verkauft werden. Da die Schüler selbst in der Ausbildung viele Stunden Handwerk unterrichtet bekommen, ist diese Exkursion ein guter Theorie-Praxis-Transfer, da sie dabei lernen, die erlernten Techniken im therapeutischen Setting anzuwenden.

„Diese Kooperationen sind ein wichtiger Aspekt unserer Arbeit“, sagt Doris Seiner. „Im Umkreis von München arbeiten wir mit rund 80 Partnern sehr gut und eng zusammen.“ Die Vorteile dieser Kooperationen sind für die Schüler offensichtlich: nicht nur werden sie praxisbezogen ausgebildet, „knapp 90 Prozent werden später auch dort festangestellt, wo sie Praktikum gemacht haben“, weiß Doris Seiner. Und dennoch ist dies nur ein Tropfen auf den heißen Stein. „Der Bedarf an Ergotherapeuten ist riesig“, so Seiner weiter. „Aber nach wie vor gibt es einfach viel zu wenig Nachwuchskräfte – obwohl es allein im Großraum München sieben Schulen gibt, die regelmäßig ausbilden!“ Die bloße Aufstockung der Klassen, um mehr Nachwuchskräfte in der gleichen Zeit auszubilden, hält die Schulleiterin für den falschen Weg: „Wir haben zwischen 20 und 30 Schüler pro Kohorte. Sollten es mehr werden, leidet die Qualität der Ausbildung darunter, weil die Lehrkräfte allein aus Kapazitätsgründen die einzelnen Schüler nicht mehr so individuell betreuen können.“ Viel wichtiger sei es, den Beruf an sich attraktiver zu gestalten, etwa durch bessere Bezahlung und erweiterte Aufstiegsmöglichkeiten. Ein richtiger Schritt in diese Richtung, so Seiner, sei die seit vergangenem Jahr geltende Schulgeldfreiheit: „Dadurch werden Barrieren abgebaut, weil nun auch finanziell schwächere Schüler Zugang zu dieser Ausbildung haben. Und dass Interesse an diesem Beruf besteht, zeigt sich dadurch, dass seit der Abschaffung des Schulgelds die Klassen komplett voll sind.“

Eine weitere Herausforderung für die Gesundheitsbranche – nicht nur in den Einrichtungen, Krankenhäusern etc., sondern auch in der Ausbildung – stellt(e) die Corona-Pandemie dar. „Hier hat sich die extrem gute Zusammenarbeit zwischen den Kollegen aufs Neue bemerkbar gemacht“, so Seiner. „Wir haben uns gegenseitig sehr gut unterstützt und konnten trotz Homeschooling jede einzelne Unterrichtsstunde abhalten.“

Doris Seiner blickt positiv gestimmt in die Zukunft der Ergotherapieschule: „Unser Team ist jung und dynamisch, und wir konnten bereits in der Vergangenheit immer wieder neue Konzepte für den Unterricht implementieren und werden dies auch in Zukunft tun, um die Qualität der Ausbildung an unserer Schule weiterhin hochzuhalten.“