Wie kann ein Unternehmen die Gesundheit seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fördern – und zwar so, dass es wirklich wirkt? Mit dieser Frage beschäftigte sich in den vergangenen Wochen die Physiotherapie-Klasse der Berufsfachschule Schwandorf in einem praxisnahen Projekt: In konkurrierenden Teams entwickelten die angehenden Therapeutinnen und Therapeuten umfassende Konzepte für das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) – maßgeschneidert für die Firma Nabaltec aus Schwandorf.
Der Blick hinter die Kulissen
Den Auftakt machte ein Besuch bei Nabaltec, bei dem sich die Schüler*innen vor Ort ein Bild vom Arbeitsalltag machen konnten. „Wo drückt der Schuh?“ lautete die Leitfrage – und tatsächlich erfuhren die Teams aus erster Hand, welche körperlichen und mentalen Belastungen im Betrieb bestehen und wo Potenzial für gesundheitsfördernde Maßnahmen liegt.
Kreative Ideen auf solider Basis
Zurück in der Schule startete die Konzeptphase: Über mehrere Wochen hinweg arbeiteten die Gruppen an individuellen Lösungen – mit dem Ziel, ein praxistaugliches und zugleich motivierendes Angebot für die Belegschaft von Nabaltec zu entwickeln. Die Bandbreite der Vorschläge konnte sich sehen lassen: Von Bewegungsprogrammen über Ernährungstipps und psychologische Impulse bis hin zu Kühlwesten für Hitzetage, Koch-Workshops, Punktesysteme mit Belohnungsmechanismen und intelligent eingesetzte Gesundheits-Apps war alles dabei.
Besonderes Augenmerk legten die Gruppen auf die zentrale Herausforderung im BGM: Wie bringt man die Mitarbeitenden dazu, die Maßnahmen auch tatsächlich anzunehmen? Motivationsstrategien standen deshalb ganz oben auf jeder Agenda – ein Punkt, der bei den Vertreterinnen von Nabaltec, Frau Bruckner und Frau Glaser, besonders gut ankam.
Live-Pitch mit Expertinnen-Jury
Die Präsentation der Konzepte war für alle Beteiligten ein echtes Highlight: Jede Gruppe stellte ihr Gesundheitsprogramm professionell vor, gefolgt von einer offenen Diskussion mit der Jury. Spontan hatten die beiden Nabaltec-Expertinnen einen Kriterienkatalog erstellt, anhand dessen sie Aspekte wie Umsetzbarkeit, Originalität, Mitarbeiterfreundlichkeit und Nachhaltigkeit bewerteten.
Nach intensiver Beratung fiel die Entscheidung: Das Siegerteam OptiPhysio überzeugte mit einem besonders durchdachten und praxisnahen Konzept. Gratulation an Max Lamm, Silas Liebl, Valerii Mikhailov und Markus Kiener!
Win-win für alle Seiten
Für die Schülerinnen und Schüler war das Projekt eine wertvolle Gelegenheit, sich in einem potenziellen späteren Arbeitsfeld auszuprobieren – mit echtem Praxisbezug, direktem Feedback und sichtbarem Erfolg. Lehrkraft Christian Scharf, der das Projekt moderierend begleitete, lobte die hohe Eigenverantwortung und den kreativen Input der Teams: „Ich bin begeistert, wie engagiert die Schüler*innen die Aufgabe angenommen haben – das war echtes Projektlernen!“
Und auch für Nabaltec war der Tag ein Gewinn: „Wir nehmen viele konkrete Ideen mit, die wir intern weiterverfolgen können“, so Frau Glaser nach der Veranstaltung.
Schon jetzt ist die Neugier groß: Welche Firma wird sich wohl im nächsten Jahr für das Projekt bewerben?
Fest steht: Die Schüler*innen der Physiotherapie-Klasse sind bereit!